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Bestimmt kennen viele von euch das Gefühl von Überforderung, wenn sie vor einer weißen Leinwand oder einem weißen Zettel sitzen und loslegen wollen zu malen, zu zeichnen oder zu schreiben. Der weiße Untergrund wird auf einmal unendlich groß und irgendwie weiß man gar nicht mehr recht, mit was man anfangen soll. Im Grunde ist diese Angst immer eine Angst vor einer Entscheidung.

Die weiße Leinwand hält alle Möglichkeiten offen und genau diese Tatsache überfordert viele, denn nun steht man vor der Qual der Wahl. Welches Motiv, welche Farbe, welche Technik?


Ich persönlich überwinde diese kleine Anfangshürde mit drei unterschiedlichen Herangehensweisen:

1. Feel & Go

Je nach Tagesverfassung entscheide ich mich für die "Mut & Flow-Variante". Dabei spüre ich in mich hinein und versuche meine Grundstimmung herauszufinden. Mit ein bisschen Übung findet man dabei sehr schnell heraus, ob man glücklich, traurig, schwermütig, entspannt etc. ist. Ob man sich starr oder dynamisch, kraftvoll oder ausgepowert fühlt. Schon das Herausfinden seiner Gefühle grenzen das, was auf die Leinwand kommen soll entscheidend ein. So werde ich mit hellen, pastelligen Farben arbeiten, wenn ich happy bin und eher zu kalten, dunklen Farben greifen, wenn ich unglücklich bin. Fühle ich mich frisch, ausgeschlafen und dynamisch, so werden die Pinzelstriche schwungvoll und geschmeidig. Bin ich an diesem Tag eher starr, so wird sich das auch in der Gestaltung meines Bildes zeigen. Meine Stimmung ist auch dafür verantwortlich, was ich aufs Blatt bringen werde. Wird es eine detailreiche, realistische Bleistiftzeichnung oder ein abstraktes Gemälde.

2. Mut & Flow

Oder besser gesagt - einfach drauf los. Gerade bei abstrakten Bildern ist das, finde ich, eine sehr spannende Sache, wenn man einfach mal Farbe auf die Leinwand bringt und sich und seine Hand treiben lässt. Das Tolle, speziell bei Acrylfarben ist, dass man alles wieder übermalen und so lange experimentieren kann, bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist. Ein weiterer toller Nebeneffekt bei dieser Methode ist, dass durch das öftere Übermalen des Bildes immer mehr Farbschichten entstehen, die dem Bild eine schöne Struktur verleihen.

3. Visualisierung

Manchmal hat man natürlich ein Motiv im Kopf, das man unbedingt auf eine Leinwand bringen möchte. Wichtig ist es, sich dabei das Bild im Vorfeld bis ins letzte Detail im Kopf vorzustellen. Je besser es einem gelingt, das Bild zuvor zu visualisieren, desto besser wird das Ergebnis. Unterstützend kann eine Handskizze, ein Foto oder ein Ausdruck des Motivs helfen, das Projekt umzusetzen.

 

Egal für welche Herangehensweise du dich entscheidest, sei dir stets bewusst, dass eine weiße Leinwand bei dir keine Angst erzeugen soll, sondern Freude an unerschöpflichen Möglichkeiten deiner Kreativität Ausdruck zu verleihen.

 

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