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Kommunikation am Strand

Über das Werk

Technik Acryl auf Leinwand
Größe 100 x 100cm
Jahr 2021
Ort Tschagguns
Inventar-Nr. M20210901

Egal wo wir sind und wohin wir unseren Blick wenden - immer und überall ist das Smartphone omnipräsenter Begleiter der Menschen. „Kommunikation am Strand“ soll in Erinnerung rufen, dass wir immer und überall die Möglichkeit haben, mit unserem Gegenüber durch Sprache und Gestik, Mimik und Blickkontakt zu kommunizieren. „Echte“ Kommunikation fordert und fördert all unsere Sinne und hilft uns dabei, den Inhalt eines Gesprächs und den Gesprächspartner selbst besser in Erinnerung zu behalten und ein Gespräch fühlbar zu machen.
Ich möchte die Frage aufwerfen, warum wir eigentlich ständig auf unser Handy starren, selbst wenn wir in Gesellschaft sind. Haben wir bereits verlernt, wie man (analog) kommuniziert? Ist uns ein langes Gespräch zu anstrengend und brauchen wir daher zwischendurch eine Abwechslung, indem wir unseren Facebook-Account checken oder online Karten spielen? Ist es eine Sucht oder sind wir tatsächlich so wichtig, dass wir ununterbrochen auf Abruf bereit stehen müssen, um ein eingegangenes Email innerhalb weniger Minuten zu beantworten? Sind wir nicht mehr in der Lage, die Schönheit, die uns umgibt aufzusaugen und in Erinnerung zu behalten? - Müssen wir immer alles fotografieren und mit dem gesamten Universum teilen? Kann es denn nicht genug sein, dass wir schöne Erfahrungen für uns selbst abspeichern und den Moment genießen?
Ich denke diese Werte laufen Gefahr, verloren zu gehen - eine Einschränkung des „digitalen Konsums“ auf ein vernünftiges Maß rückt in weite Ferne.
Darum lasst uns diesem Trend entgegenwirken. Ein Abendessen ohne Handy am Tisch, ein Spiel mit den Kindern ohne Anrufe, eine ruhige Minute auf dem Sofa mit dir selbst und deinen Gedanken - das wünsche ich mir für dich und uns alle. Mehr Achtsamkeit uns selbst und unseren Mitmenschen gegenüber wird uns eine gepflegte Kommunikation wieder ermöglichen und uns den enormen Mehrwert eines analogen Gesprächs, das wir mit allen Sinnen erleben, zeigen.
Die Idee zu diesem Bild entstand, als ich in diesem Sommer in Kroatien mit meiner Familie am Strand gesessen bin. Unweit von uns war eine Gruppe junger Leute, die alle wie gebannt auf ihr Handy starrten; einen Cocktail in der einen, das Smartphone in der anderen Hand. Völlig vertieft und isoliert, ja fast autistisch saßen sie da, nichts vom blauen Himmel, dem türkisen Wasser oder den anderen Menschen realisierend - ein trauriger Anblick! Ich stellte die Frage, ob sie sich nichts zu sagen haben oder ob sie sich vielleicht sogar gegenseitig Nachrichten über das Handy schicken, obwohl sie einander gegenüber sitzen. Eine Luftmatratze in Form einer Chipspackung wurde vom Wind erfasst und in Richtung Wasser geweht, direkt an der Gruppe der „Smartphone-Junkies“ vorbei. Wären sie im Hier und Jetzt gewesen, hätte einer von ihnen nur die Hand ausstrecken müssen, um die Luftmatratze aufzuhalten.

Ein Kind, das mit dem gelben Eimer im Vordergrund des Bildes spielen sollte, fehlt. Symbolisch möchte ich damit das Thema Handynutzung in einem größeren Kontext thematisieren. Es sind nicht nur wir Erwachsenen, die der Sucht nach dem leuchtenden Bildschirm verfallen sind, sondern auch unsere Kinder, die bereits mit 1-2 Jahren in jeder Situation vor ein Tablet gesetzt werden, um nicht zu stören, nicht laut zu sein und keinerlei Aufmerksamkeit von ihren Mitmenschen brauchen ...

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